Fuchs: Das Autowrack

Youko ging Valnar nach. Offenbar wollte der versuchen über den Container aus dem Garten zu fliehen. Doch als er sprang löste das einen solchen Krach aus, dass der Hund wieder wild wurde und nach Valnar schnappte.
Die weiße Polarfüchsin konnte sich noch schnell unter einen Strauch flüchten, ehe der monströse Hund sie endecken konnte.
Wild kämpfte er mit dem viel kleineren Valnar, der sich mautig verteidigte.

Valnar! Youko sprang aus dem Gebüsch hervor.

Du wolltest kämpfen und nun hast du deinen Kampf! Also zeig, was du kannst! Eine Stimme in ihrem Kopf forderte sie zum Kampf mit dem Hund.

Youko sprang mit voller Wucht in den Nacken des Hundes und grub ihre spitzen Zähne in sein muskolöses Fleisch. Der Hund fuhr herum und lies von Valnar ab. Er versuchte die Weiße zu packen, doch sie krallte sich in seinem Nacken fest und biss ihm in den Hals. Der Hund schrie laut auf und setzte zu einem erneuten Sprung auf Valnar an.

Brutus! Was machst du da verdammt? Du macht mir noch die Felle kaputt!

Der Mann kam mit einem Gewehr und einem Jagdmesser in der Hand angerannt und versuchte Youko zu packen.

Valnar konnte kurz verschnaufen. Sein Bein tat höllisch weh udn er blutete am ganzen Körper. Als er den Mann schreien hörte setzte sein instinkt ein er zog sich hoch und wollte davon rennen. Doch dann fiel ihm Youko wieder ein.

Nein, ich kann sie nicht im Stich lassen.
Er sprang zu dem Hund und fauchte ihn an. Der Hudn erschrack und war so verwirrt das er von Youko abließ.
Zu mehr war Valnar nichtmehr in der Lage, die Kräfte verließen ihn.
Er stellte sich vor Youko udn fauchte, als der Mnn näher kam und das Gewehr ansetzte.
Ok, das wars dann wohl. Diese verdammten Menschen haben mir so schon alles genommen und nun auch noch mein Leben.

Da sprang der Hund auf einmal auf und der Mann fiel hin.
Du dummer Hund.
Er lag im Schlamm und hatte Probleme aufzustehen.

Schaffst dus? Komm. Meinte Valnar und lief humpelt und immerwieder zusammen zuckend zum Zaun. Für einen Sprung hätte er keine Kraft gehabt.
Der Mann hatte den Hund am Halsband gepackt udn tadelte ihn. Dabei schien er die Füchse ganz zu vergessen. Erschöpft zog sich Valnar durch das Loch im Zaun udn kurz nachdem Youko durchgeschlüpft war sprang der Hund bellend am Zaun hoch. Valnar stürmte einfach los. Er wusste nicht wohin, er rannte einfach. Sein Fluchtinstik war größer. Er hörte Schüsse hinter sich, aber keiner schien zu treffen.
Nach einigen Minuten brach er erschöpft unter einem Busch zusammen und alles um ihn herum wurde schwarz.

Youko war nicht allzu schwer verletzt, also versuchte sie über den Zaun zu springen. Valnar war durch eine Lücke im Zaun entkommen. Der Zweibeiner setzte noch einmal die Waffe auf Youko an. Die Kugel schoss nur knapp an ihr vorbei.

Spring! Beeil dich! Der Jäger wird dich umlegen...

Gerade als Youko aud der Zaunspitze stand und runter springen wollte, spührte sie einen stechenden Schmerz in einem ihrer Hinterläufe. Die kalte Kugel bohrte sich ihr tief ins Fleisch und das Blut färbte ihr einst so weißes Fell rötlich. Youko schrie laut auf und sprang mit ihrer letzten Kraft vom Zaun. Sie folgte, so schnell sie konnte Valnars Fährte, die durch eine leichte Blutspur gekennzeichnet war.

Valnar! Valnar!

Youko sah sich um. Sie war in einer ihr unbekannten Parkgegend gelandet. Sie folgte weiter Valnars Spur, bis sie ihn endlich bewusstlos unter einem Strauch liegen sah.
Doch bevor sie sich zu ihm hinab beugen konnte, um ihm aufzuhelfen, raste an ihr ein Marderhund vorbei, der sich schnell um Valnarkümmerte und ihn mit sich zog.

Hey! Was machst du?

Youko wollte sich wehren, doch auch sie wurde nun von zwei anderen Marderhunden mitgezogen.

Lii saß zwischen schützenden Sträuchern an der Strandpromenade und wartete bis sein Fell getrocknet war. Einige Menschen gingen an ihm vorbei doch ihre Nasen konnten ihn nicht riechen.
Schließlich kam die Sonne wieder hervor und der Regen schimmerte auf dem Gras wie kleine Edelsteine. Liis Fell wärmte sich langsam auf. Er stand auf, streckte sich und gähnte herzhaft.

Hab ich nen Hunger. Ich schau mal, ob ich im Park Beeren finde...

Der Marderhund stand auf und trottete zwischen Büschen hindurch auf seinem "Geheimweg" zum Park. Als er neu in dieser Stadt war, hatte er diesen Weg oft benutzt, doch nun war er verwachsen und Dornenranken zogen sich über ihn hinweg wie ein Dach. Lii hatte nsogar einige Tag hier gelebt, bevor ihn das Rudel aufgeriffen hatte.

Gute alte Zeit...

Schließlich war er im Park angelangt. Da Lii gelernt hatte, die Menschliche Sprache zu lesen, wusste er, dass dieser verwilderte Park nicht mehr lange ein Park sein würde. Plötzlich sah er einen verletzten Fuchs unter einem Stracuh liegen. Er blutete stark.

Hey alles ok?

Lii wollte dem Fuchs helfen, doch schon kam eine weiße Füchsin antrottet. Er versteckte sich hinter einem Strauch, doch als er sah, dass die Füchsin auch verletzt war, konnte er nicht anders und rannte auf den bewusstlosen Fuchs zu. Er zog ihn in den trockenen "Geheimgang". Die Weiße wollte sich wehren, doch auch sie zog er mit. Sie war zu schwach um sich zu wehren.

Hey bleib ruhig, ja? Ich will euch nur helfen. Was ist überhaupt passiert?

Valnar lag ohnmächtig unter dem Strauch.
Er bekam nichtsmehr mit, alles um ihn herum war nurnoch schwarz.
Erst als er einen Ruck spürte machte er die Augen vorsichtig auf. Er hatte kaum Kraft und konnte sich so nicht wehren. Er wurde in einen Art Gang gezogen und blieb dann dort liegen.
Ihm war es als schlief er noch, dennoch bekam er alles mit. Vorsichtig hob er den Kopf. Er musste viel Blut verloren haben und sein ganzer Körper schmerzte.
Er blickte sich um und sah das auch Youko hierhin geschleppt wurde.
Verschwommen sah er alles, doch sein Geruchsinn verriet ihm das es Marderhunde waren.

Er wollte aufstehen, schaffte es aber nicht und sackte zusammen.
Er hob schwach den Kopf, als der Marderhund sprach.

Mensch, Hund, Gewehr..... brachte Valnar noch raus, bevor ihm wieder schwarz vor Augen wurde.

Youko lies sich schließlich mit in den Gang ziehen. Als sie sich umblickte, wohin die Marderhunde verschwunden waren, staunte sie nicht schlecht, denn es waren nicht wie erwartet mehrere Krieger gewesen, die sie mitgezogen hatten, sondern nur ein einziger Marderhund, der sie mit großen Augen betrachtete. Sein Blick blieb an ihrem verwundeten Bein hängen.

Ein Zweibeiner und sein Hund haben uns gejagt. Der Hund hat sie auf Valnar gestürzt und ihn übel zugerichtet.

Sie deutete auf den roten Fuchs, der regungslos vor ihr lag. Ihre Beine konnten ihr Körpergewicht nicht mehr halten und sie musste sich gezwungenermaßen hinsetzen. Die Weiße kniff die Augen zusammen, als ihr Bein schmerzhaft zuckte.

Der Zweibeiner hat auf mich geschossen. Ich glaube die Kugel ist noch drin.

Ein Stückchen der Kugel ragte aus der Wunde hervor. Sie sah den Marderhund an, der anscheinend helfen wollte.

Kümmere dich nicht um mich. Valnar ist schwerer verletzt. Er blutet immernoch stark. Wie heißt du und warum bist du freundlich zum Feind?

Sie beugte sich zu Valnar herunter und stupste ihn sanft mit der Schnauze an. Anscheinend war er wieder weggetreten.

Valnar bekam von nichts etwas mit.
Er spürte nurnoch schmerz.
Alles um ihn herum war schwarz und rot.
Wars das? Bin ich jetzt Tod. Soll es das wirklich schon gewesen sein? Schoss es ihm durch den Kopf.
Er träumte:
Er war in dem Bau seiner Eltern, seine Familie war bei ihm. Er und seine Geschwister waren kleine Welpen und sie spielten. Sie sprangen wild herum udn zwickten sich gegenseitig.
Da aufeinmal bebte die Erde. Erschrocken schauten sie sich um. Da wurde es Dunkel. Erde kam den Eingang hinunter. Sie kam immernäher.

Valnar strappelte mit den Beinen und jaulte leise im Schlaf.

Sie pressten sich gegen die Wand, doch es half nichts. Sein Vater wurde vershclungen und die Erde kam näher. Als sie ihn erreichte, wurde wieder alles schwarz.

Stark hechelnd wachte er auf. Er zuckte zusammen als er die Schmerzen spürte.
Ganz ruhig. Es war nur ein Traum.
Er hechelte immernoch, wurde aber ruhiger. Dann schaute er sich um.

Youko wusste nicht, was in Valnar vorging, doch anscheinend träumte er. Er hechelte und zuckte.

Wir müssen etwas machen! Nicht, dass sich die Wunde entzündet. Was sollen wir nur tun?

Sie blickte den Marderhund an, der Valnars Wunde untersuchte. Valnar zuckte vor Schmerz.

Ich muss die anderen Rudelmitglieder informieren. Ich muss Hilfe holen, doch mit meinem Bein komme ich nicht zurück zum Schrottplatz. Wir sind auf der Insel. Es riecht nach Fisch und Wasser...

Ihr Blick schweifte über die Sträucher, die eine Art Dach für den Tunnel bildeten.

Ich suche Kräuter gegen den Schmerz. Weidenrinde und Minze sollten hier wachsen. Ich bin gleich zurück.

Der Marderhund blickte sie besorgt an, aber nickt dann.

Weidenrinde findest du am Fluss, es reicht, wenn du die oberste Schicht abreißt, so dass der Baum nicht zu Schaden kommt. Und Minze findest du hier im Park. Lass dich nicht von den Streunern erwischen.

Die Füchsin war losgehumpelt. Vielleicht war es doch keine gute Idee gewesen, sie gehen zu lassen, aber sie schien noch genügend Kraft zu besitzen.

Bleib ruhig liegen und dreh dich auf den Rücken. Ich werde dir nichts tun, ich will mich nur versichern, dass die Wunden nicht lebensgefährlich sind. Du bist schwach, beweg dich nicht zu viel, sonst gehen die Wunden wieder auf.

Sanft tippte Lii mit der Pfote auf den zuckenden Körper, der vor ihm lag.

Eine Hülle von Schmerz, den Fuchs kann man kaum noch erkennen.

Der Marderhund blickte sich um und entdeckte, wonach er gesucht hatte. Er zupfte einpaar Brombeeren von einem Strauch und legte sie vor den Roten.

Kau das. Es wird dich ablenken. Sie sind reif.

Dann riss er mit den Pfoten Moos aus dem Boden unter den Sträuchern und riss vorsichtig einpaar Dornenranken aus den "Wänden" des Gangs. Schließlich hatte er dem Roten eine Höhle in das Gestrüpp gerissen, die er mit dem Moos auspolsterte. Lii hob den Fuchs vorsichtig mit der Schnauze an und schob ihn in die Höhle. Er ächzte leicht auf.

Bleib liegen.

Valnar bekam alles nur undeutlich mit.
Wie ihm geheißen wurde, drehte er sich auf den Rücken. Es schmerzte, doch er machte sich in seiner Situation überhaupt keine gedanken darüber das ihm etwas passieren könnte.
Vorsichtig blieb er liegen.
Dannach drehte er sich langsam, vor schmerzen stöhnend auf den Bacuh zurück.
Ihm kam alles so unwirklich vor.
Als man ihm Beeren brachte, schnüffelte er kurz daran und leckte sie dann auf.

Das nächste was er merkte, war wie er erneut weggeschleppt wurde.
Was...? murmelte er nur.

Er hatte sich noch nie so schrecklich gefühlt wie nun. Ihm tat alles weh und ihm war schlecht. Er hatte wahrscheinlich viel Blut verloren.
Nun lag er in einer Art Höhle. Als der Marderhund ihn ansprach sagte er leise:
Danke... und legte seinen Kopf wieder auf die Pfoten, doch schlafen konnte er nicht. Er blieb einfach nur liegen und schaute herrum.

Die Polarfüchsin rannte, so schnell es ihre Wunde zuließ zum Fluss. Als sie sich auf die Hinterbeine stellte, um die Rinde abzuziehen pochte sie, doch Youko ignorierte den Schmerz.

Wo finde ich jetzt die Minze...

Mit der Rinde im Maul rannte sie zurück zum Gang.

Hier, ich hole noch schnell die Minze. Wie geht es Valnar?

Ohne eine Antwort abzuwarten rannte sie in den dichten Park. Sie zwängte sich durch Lücken in Drahtzäunen und sprnag über tiefe Gruben in der Erde. Anscheinend hatten sich hier Kaninchen untergebracht. Mitten in der Stadt. Plötzlich drang der süße Geruch der Minze in ihre Nase. Sie drehte sich hastig um und versuchte dem Geruch zu folgen. Doch dieser änderte immer wieder die Richtung. Youko sprang dem Geruch nach und entdeckte schließlich ein Kaninchen, das mit einem Büschel der duftenden Pflanze im Maul über eine Lichtung sprang. Anscheinend war sein Geruchssinn durch den Duft der Minze getrübt, sodass es seinen Verfolger nicht wahrnahm.

Hey! Hey du! Woher hast du die Minze?

Erschrocken fuhr das Kaninchen herum. Es riss die Augen auf und erstarrte.

Ich tu dir nichts. Sag mir nur woher du das hast.

Youko neigte den Kopf leicht zur Seite. Das Kaninchen deutete mit der Schnauze auf einen kleinen Gang, der in die Nähe des Flusses führte.

Danke.

Schnell trabte sie in die Richtung, in die das Kaninchen gedeutet hatte. Der Geruch wurde immer intensiver. Schließlich stand sie vor einem riesigen Strauch der Pflanze. Sie zupfte einige Büschel ab und rannte so schnell sie konnte zurück zum Gang. Als sie erschöpft ankam blutete und schmerzte ihre Wunde so stakr, dass sie selbst einpaar Blätter nehmen musste und sie kaute.

Ich hoffe das reicht.

Als er merkte das Youko wieder kam, schaute er auf.
Er bemerkte das auch sie verltzt war und wollte aufstehen, doch er schafte es kaum.
Beim dritten Versuch gelang es ihm. Langsam schleppte er sich vorwärts. Der Schlaf hatte ihm etwas geholfen, auch wenn er schlecht geträumt hatte.
Er ging zu Youko und murmelte:
Ich danke dir.
Er schnüfflte an ihrer Wunde und bekann sie sauber zu lecken, jedoch konnte er sich nicht lange auf den Beinen halten. Erschöpft nahm er ein paar Blätter und kaute sie, dann ging er wieder zud em Platz, welcher für ihn hergerichtet wurde.
Lange schon hatte er keine Marderhunde mehr gesehen und auch andere Füchse waren ihm fremd geworden.
Er legte sich vorsichtig hin und versuchte sich zu putzen. Es gelang ihm auch etwas. Die Wunden schienen nichtmehr allzusehr zu schmerzen.

Er hob den Kopf, schnüffelte und fragte dann:
Und was machen wir nun? Ich dachte die Marderhunde sind euere Feinde.
Er war verwirrt und begriff so vielen nicht.

Als Valnar ihre Wunde leckte, zuckte Youko zusammen. Ein scharfer Schmerz durchfuhr sie, doch sie versuchte ihn zu unterdrücken. Noch bevor sie zu dem Roten sagen konnte, er solle sich wieder hinlegen, brach er zusammen und kroch zu seinem Platz zurück.
Der Marderhund saß konzentriert vor einem Stein, auf dem er versuchte die Kräuter zu verkleinern und zu mischen. Also setzte sich Youko neben den Platz des Roten und erzählte.

Die Füchse und die Marderhunde waren einmal befreundet. Aber seit das Futter und der Lebensraum für uns knapp wird, weil immer mehr Menschen hier leben, sind wir verfeindet. Es ist nicht genug da um für zwei Rudel ausreichend zu sorgen, also kämpfen wir um das, was noch übrig ist. Doch einige Füchse und einige Marderhunde wehren sich gegen das Rudel und versuchen mit den Füchsen, ihren eigentlichen Freunden klar zukommen. Solche Tiere werden in den Rudeln verachtete. Man wirft ihnen vor, sie wären für die gegnerische Seite, obwohl sie nur nicht für den Krieg sind. Ich selbst kämpfe nicht gegen meine Freunde, auch wenn ich damit meine Familie enttäuschen muss. Und der Marderhund hier ist anscheinend auch kein Krieger. Die Heiler halten sich sowieso meistens neutral gegenüber Fremden.

Die weiße Füchsin blickte zu dem Heiler, dessen Ohren unruhig herumzuckten. Er hatte sie gehört.

Du bist doch ein Neutraler, oder?

Der Marderhund wandte ihnen den Kopf zu und nickt kurz. Dann beugte er sich wieder über den Stein. Youko begann vorsichtig ihre brennende Wunde zu lecken, ihr Fell war voll mit Erde und Gräsern.